KANADA – STATIONEN EINER STUDIENREISE

Montag, 15.04.2018 10:00 – 10:15

Von unserem Team war Timur in Toronto, Kanada. Timur betreute und begleitete die Kanada-Studienreise der Master-Studenten Jahrgang BMI18 des Bauingenierwesens an der FH Joanneum in Graz. Anfang April 2019 war er zusammen mit sechsundzwanzig Studenten sechs Tage in- und um Toronto unterwegs. Das Ziel war es, Kanada sowohl in Bezug auf das Bauingenieurwesen als auch hinsichtlich seiner Kultur und Geschichte besser kennen zu lernen. In dieser Kaffeepause möchte er etwas über Toronto erzählen. Alle folgenden Fotos sind von Timur oder von den mitgereisten Studenten.

Kanada ist der zweitgrößte Staat der Erde, mit einer Fläche von rund 10 Millionen km2 fast so groß wie Europa, und mit nur 36 Millionen Einwohnern sehr dünn besiedelt. Die Bevölkerung konzentriert sich zum Großteil auf einen etwa 350 km breiten Streifen entlang der Grenze zu den USA. Kanada ist ein Bundesstaat, gegliedert in zehn Provinzen und drei Territorien. Kanada ist ein klassisches Einwanderungsland, fast ein Viertel der gesamten Bevölkerung sind im Ausland geboren. Als Amtssprache dienen Englisch und Französisch. Toronto ist die Hauptstadt der Provinz Ontario, und mit insgesamt 6,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kanadas.

Am ersten Tag lernten wir Toronto bei einem geführten Stadtrundgang besser kennen. Anschließend fuhren wir mit dem Schiff auf die vorgelagerten Toronto Islands, und genossen den wunderbaren Blick auf die weltberühmte Skyline der Stadt. Am Abend stand der Besuch des 1973-76 errichteten CN Tower am Programm, mit 553 m der dritthöchste, freistehende Turm der Welt.

Bild 1 Die Skyline von Toronto, gesehen von den Ward Islands
Bild 2 Der grandiose Blick auf Toronto von der höchsten Aussichtsplattform auf 446,5 m des CN Tower
Am zweiten Tag fuhren wir zu den Niagara-Fällen. Der Niagara-Fluss ist der Grenzfluss zwischen Kanada und USA, und verbindet den Eriesee mit dem Ontariosee. Die 57 m hohen Niagara-Fälle sind seit 1800 touristisch erschlossen, und zählen mit jährlich mehr als 18 Millionen Besuchern zu den beliebtesten Touristenattraktionen Nordamerikas. Das Laufkraftwerk Robert Moses auf der amerikanischen Seite hat eine stolze Leistung von 2.400 MW.

Bild 3 Die Niagara-Fälle, von der höchten Aussichtsplatform des Skylon Towers aus gesehen
Am dritten Tag vormittag besuchten wir das Außenwirtschaftscenter Kanada der WKO Austria. Herr Mag. Christian Lassnig erzählte uns einiges über Kanada, und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kanada und Österreich. Hr. DI Gerald Skalla von dem Tunnelplanungsbüro Dr. Sauer & Partner hielt einen Vortrag über die U-Bahn Projekte in Toronto, bei denen sein Büro tätig ist. Am Nachmittag besuchten wir ein Tunnelbaustelle der STRABAG Kanada. DI Simon Köck berichtete über die verschiedenen Tunnelbauprojekte der STRABAG in Kanada, unter Anderem von der Herstellung des 10,1 km langen Wasserzuleitungstunnels mit einem Projektvolumen von 900 Millionen € bei den Niagara-Fällen, bei dem die weltweit größte Tunnelbohrmaschine eingesetzt wurde, um den Tunnel mit einem Durchmesser von 14,1 m vorzutreiben.

Bild 4 Besuch bei dem Außenwirtschaftscenter Kanada der WKO Austria in Toronto
Am vierten Tag vormittag besuchten wir die Art Gallery of Ontario, ein wunderschönes Kunstmuseum, geplant vom kanadischen Architekten Frank O. Gehry. Mit der Erweiterung aus den Jahren 2007-08 verfügt es nun über 45.000 m2 Ausstellungsfläche und besitzt die größte Sammlung der Werke des Bildhauers Henry Moore. Geführt wurden wir von DI David Moses, Statiker der eindrucksvollen Holzkonstruktionen. Am Nachmittag besuchten wir eine der größten, aktuellen Baustellen in Toronto, das Projekt „The Well„, bei der in Summe 7 Türme mit 15-44 Stockwerken auf 5 Tiefgaragengeschossen errichtet werden. Die Bauleitung des ausführenden Generalübernehmers, EllisDon, führte uns über die eindrucksvolle Baustelle.

Bild 5 Besuch der Art Gallery of Ontario, geführt von DI David Moses

Bild 6 Die Baustelle von „The Well“Am fünften Tag vormittags besuchten wir eine Tiefbaustelle der Fa. KELLER. Die 5 Tiefgaragengeschosse unter einem 36 Stockwerke hohen Wohnbauturms machten es erforderlich, eine wasserdichte, verankerte Bohrpfahlwand als Baugrubenumschließung vorzusehen. Am Nachmittag war der Besuch der Fakultät für Bauingenieurwesen an der University of Toronto an der Reihe. Prof. Dr. Paul Gavreau hielt einen sehr interessanten Vortrag über Brückensanierung und Holz-Hochhausbau in Kanada. Zwei Master-Studenten führten uns anschließend über den sehr weitläufigen Universitäts-Kampus.

Bild 7 Vor und in dem Bohrpfahlgerät der Fa. KELLER
Bild 8 Gruppenfoto mit Prof. Dr. Paul Gavreau an der U of T